Tauben

Tauben

Die Verwilderte Haustaube stammt von der Felsentaube (Columba livia) ab. Die Heimat der Felsentaube liegt im Mittelmeer, auch in Gebirgen Indiens, an den Felsenküsten der Shetland- und Orkney-Inseln sowie an der Westküste Norwegens. Seit einigen tausend Jahren wurden aus dieser Urform viele verschiedene Taubenrassen gezüchtet. Unsere Europäische Verwilderte Haustaube dürfte überwiegend aus der Nachkommenschaft der mediterranen Form der Felsentaube stammen. Die Verwilderung geschah (und geschieht) hauptsächlich durch Paarung von "verloren" gegangenen Zuchttauben, die sich anderen vor allem wilden Schwärmen zugesellt haben.

Aussehen

Die Verwilderten Haustauben sehen dem Typ der Brieftauben sehr ähnlich (siehe Abbildung). Die Täuber sind meist an dem violetten Glanz der Nackenfedern von den Weibchen zu unterscheiden. Es kommen jedoch auch andere Farbtöne vor.

Vermehrung und Brutverhalten

Männliche und weibliche Tauben leben in Monogamie(zumindest während einer über ein Jahr bestehenden Brutperiode). Als Abkömmling der Felsentaube brütet die Verwilderte Haustaube in einem "Felsenersatz". Der besteht für sie in Mauernischen, an Mauern von Ruinen, unter Brücken, auf Dachböden, in Dachkästen, unter und auf geschützten Simsen. Im Prinzip reicht eine Nische von etwa 15 x 15 x 10 cm. (Breite, Tiefe, Höhe). In der "freien Natur" muß von etwa drei bis vier Bruten im Jahr ausgegangen werden, wobei die vierte eine Winterbrut ist und bei unwirtlicher Witterung zu keiner erfolgreichen Aufzucht der Jungtiere führt.
Die weibliche Taube legt je Brut zwei Eier. Die Brutzeit beträgt 16 bis 18 Tage. Die Eltern teilen sich das Brutgeschäft, der Täuber brütet zwischen 9.00 Uhr und 14 Uhr. (Sommerzeit nicht berücksichtigt!).
Die Jungtauben werden etwa 1 Woche lang gehudert (= konstant warm gehalten), nach etwa 14 Tagen sind sie halbflügge, werden aber bis zur 5. oder 6. Woche gefüttert. Die Verlustrate bei der Aufzucht der Jungtauben wird mit etwa 50% geschätzt. Es ist demnach davon auszugehen, dass je Taubenpaarjährlich etwa 3 bis 4 Jungtauben erwachsen werden. Eine Verwilderte Haustaube ist mit etwa vier Monaten geschlechtsreif.

Lebensweise

Verwilderte Haustauben brüten nicht auf Bäumen (baumbrütende Tauben im Stadtgebiet sind fast überwiegend Türkentauben, in sehr großen Baumkronen auch die Ringeltaube). Verwilderte Haustauben tragen kein (oder nur geringfügig) Nistmaterial ein. Ihr Nistplatz besteht aus einen Brutkegel, der von erhärtetem Kotgebildet wird.

Verwilderte Haustauben bilden Schwärme; die Anzahl an Einzeltauben kann bis zu etwa 100 Vögel betragen (meist zwischen 40 und 80). Es herrscht innerhalb eines Schwarmes ein soziales Gefüge, wobei besonders Jungtauben in unterer Rangordnung stehen. In den Wintermonaten, ab etwa November, neigen die Tauben zum "Zusammenrotten". Sie suchen sich feste Ruheplätze. Während dieser Zeiten ist die gesamte Stärke einer Taubenpopulation zu erkennen.

Nahrung

Verwilderte Haustauben sind Körnerfresser. Sie nehmen vielerlei Sämereien, wie Reis, Getreide, Mais, Hirse usw. im urbanen Bereich auch Backwaren jeglicher Art zu sich. So sind Vorratslager für Getreide, Silobereiche in Mühlen oder Großbäckereien ideale Futterplätze. An mobilen Grillständen usw. sind sie oft plageerregend.

Hygienische Bedeutung

Verwilderte Haustauben tragen in der Regel mehr Futter in ihre Brutplätze ein, als sie verzehren können. Als Folge liegen Futtermittel in großer Menge an den Brutplätzen und werden Ursache für die Ansiedlung von verschiedenen Vorratsschädlingen. Außerdem liegen dort viele tote Tauben, vor allem tote Jungtauben, die die Ursache von Speckkäfern, Pelzkäfern und Anthrenusarten werden. Schimmelbildungen verursachen Befall von Staubläusen, Schimmel- und Moderkäferarten und Insekten und andere Gliederfüßer, die von diesen Schädlingen leben.
Ferner treten Parasiten der Tauben auf, die auch den Menschen befallen können. Ganz besonders dann, wenn die Tauben als die eigentlichen Wirtstiere beseitigt wurden und den Parasiten nicht mehr zur Verfügung stehen. Die zwei wichtigsten Krankheiten sind:
Salmonellose und Ornithose/Psittakose

Date

19. Februar 2016

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